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Kölner Betriebe blicken in die Zukunft

Immer mehr Kölner Unternehmen möchten sozialer und nachhaltiger wirtschaften. Seit einiger Zeit werden sie dabei vom Kölner Projekt „Gemeinwohlbilanzierung“ unterstützt. Wie den Betrieben geholfen wird und wer bereits teilgenommen hat, erfährst du hier.

 

Den eigenen Betrieb nicht nur nach rein wirtschaftlichen Kriterien bewerten, sondern auch feststellen, inwieweit ökologische und soziale Aspekte berücksichtigt werden – das ist durch den Prozess der sogenannten Gemeinwohlbilanzierung möglich. 

Als erste Kommune deutschlandweit hat die Stadt Köln mit der KölnBusiness Wirtschaftsförderung eine Förderung dafür aufgestellt. Nachdem 2022/23 das Pilotprojekt zur Gemeinwohlbilanzierung in Köln erfolgreich lief, findet aktuell die zweite Runde statt. Und die Aussichten sind gut: es wird einen weiteren, dritten Gemeinwohlbilanzierungsprozess geben. Aber, was genau ist eine Gemeinwohlbilanzierung? Und wie können die Betriebe davon profitieren?

Was ist die Gemeinwohlbilanzierung?

Die Gemeinwohlbilanzierung ist ein innovatives Instrument zur Bewertung unternehmerischer Aktivitäten. Anders als herkömmliche Bilanzen geht sie über rein finanzielle Aspekte hinaus und misst den Beitrag eines Unternehmens zum Gemeinwohl. Sie ermöglicht es Unternehmen u.a. ihre Leistungen in Bezug auf soziale und ökologische Aspekte zu erfassen und darzustellen. Durch die Erstellung einer Gemeinwohlbilanzierung können Unternehmen nicht nur ihre eigenen Praktiken reflektieren und verbessern, sondern auch transparent gegenüber Kund*innen, Mitarbeiter*innen und der Öffentlichkeit kommunizieren, wie sie zum Gemeinwohl beitragen.

Was sind die Vorteile für Kölner Unternehmen?

Die Gemeinwohlbilanzierung eröffnet Kölner Unternehmen eine Vielzahl von Möglichkeiten. An erster Stelle steht dabei die ganzheitliche Analyse des eigenen Betriebs. Dieser umfassende Blick ermöglicht es, Verbesserungspotenziale zu identifizieren und gezielt an der Weiterentwicklung zu arbeiten. Gleichzeitig positionieren sich Unternehmen mit einer Gemeinwohlbilanz als verantwortungsbewusste Akteure der Gesellschaft. Dies kann die Attraktivität für Kund*innen, Mitarbeiter*innen und Investor*innen spürbar erhöhen.

Ein weiterer Pluspunkt ist die Vernetzung mit anderen gemeinwohlorientierten Unternehmen. Der Austausch von Erfahrungen und guten Beispielen kann wertvolle Impulse liefern und sogar zu neuen Kooperationen führen. Insgesamt bietet die Gemeinwohlbilanzierung Kölner Unternehmen die Chance, ihre Geschäftspraktiken zu optimieren und sich zukunftsorientiert aufzustellen.

Wer nimmt teil?

Folgende Betriebe aus der Kölner Gastro- und Clubszene haben bislang an dem Prozess der Gemeinwohlbilanzierung teilgenommen bzw. nehmen aktuell teil:

Was sagen die Inhaber*innen?

  • c/o pop Festival

     

    „Während der Beschäftigung mit Fragen zur ökologischen und sozialen Nachhaltigkeit in der Vergangenheit ist uns immer deutlicher vor Augen geführt geworden, dass es eine andere Kultur der Wirtschaft und der Gesellschaft braucht, um einen echten und wirksamen Hebel bei der Veränderung zu haben. Die Gemeinwohlbilanzierung bietet sich hierbei als starkes Instrument an, um auch Change-Prozesse im Kulturbereich besser anzugehen und umzusetzen. Und es hilft uns bei der Vermittlung, welche positive und motivierende Wirkung unser Festival in vielerlei Hinsicht hat.“


    Ralph Christoph, Director c/o pop Convention

  • DEINSpeisesalon

     

    „Mich fasziniert an der Gemeinwohlökonomie, dass ganzheitlich betrachtet wird, wie Menschen zusammenleben, arbeiten und – im besten Fall – Zukunft gestalten. Während der Arbeit an unserem freiwilligen Transparentbericht PERSPEKTIVEN haben wir festgestellt: In unserem Unternehmen ist schon so viel vorhanden, was gut ist. Uns ist aber auch aufgefallen, was noch fehlt und sind dadurch in den Prozess gekommen. Die Bilanz ist für uns so viel mehr, als ein Instrument nach außen hin, um aufzuzeigen, wo wir stehen bzw. hinwollen – für unser Team ist sie hinsichtlich Kommunikation & Entwicklung im Inneren enorm wichtig.“
     

    Jutta Landkotsch, Geschäftsführerin & Gründerin, DEINspeisesalon 

  • Rosa & Paula

     

    „Bei ,Rosa & Paula’ möchten wir uns über andere Erfolgsfaktoren als nur Profit definieren, wie zum Beispiel die Zufriedenheit aller Mitarbeitenden, den Impact auf unsere Gästeschaft und die Branche im Allgemeinen und die Minimierung der Umweltbelastung. Mit dem Kennenlernen der Gemeinwohlökonomie und Gemeinwohlbilanz stand schnell fest, dass dieses Instrument viele Bereiche abdeckt, die wir priorisieren. Während des Bilanzierungsprozesses haben wir reflektieren können und weitere Verbesserungspotenziale identifiziert und vor allem andere Unternehmen kennengelernt, die sich auf der gleichen Reise befinden - das macht Mut!“

     

    Sarah Hoffmann & Sebastian Hernandez, Geschäftsführer*innen Rosa & Paula

  • Urania

     

    „Wir im Urania Theater in Köln Ehrenfeld nehmen an der Gemeinwohlbilanzierung teil, weil uns das Wohl unserer Gemeinschaft und der Umwelt am Herzen liegt. Mithilfe der Bilanzierung können wir unsere positiven Beiträge und Verbesserungsmöglichkeiten klarer erkennen und darauf aufbauen. Wir glauben fest daran, dass Kultur die Gesellschaft prägt und möchten durch unser Engagement ein Vorbild sein. So können wir nicht nur unser Theater nachhaltiger machen, sondern auch das Vertrauen unserer Besucher*innen und Partner*innen stärken und zeigen, dass gesellschaftliche Verantwortung für uns mehr als nur ein Wort ist.“

     

    Rosa Halina Dahm, Bettina Montazem & Lea Johanna Montazem, Geschäftsführerinnen Urania Theater

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